Grüner Elefant
Endlich, wir haben Zuwachs bekommen, der "Grüne Elefant", eine Zündapp KS 601 mit Seitenwagen TR 500, Baujahr 1951, ist da.
Seinen kuriosen Namen verdankt der "Grüne Elefant" seiner lindgrünen Lackierung sowie einem brachialen Drehmoment und 600 Kubikzentimetern, die damals sagenhafte 140 km/h ermöglichten.
Das im Krieg schwer beschädigte Zündappwerk in Nürnberg ging 1951 in Produktion mit der neuentwickelten KS 601. Die ersten Maschinen wurden an die Behörden geliefert, die bis dahin nur mit mangelhaft instand gesetzten Wehrmachtsmaschinen ausgerüstet waren.
An der Westgrenze Deutschlands lieferten sich zu dieser Zeit Zöllner und Schmuggler wilde Verfolgungsfahrten. Hauptsächlich ging es um Kaffee, der in Deutschland sehr hoch besteuert war und säckeweise heimlich über die Felder und Wälder im Grenzgebiet von Belgien nach Deutschland geschmuggelt wurde. Von dem lukrativen Geschäft mit geschmuggeltem Kaffee ernährten sich damals ganze Landstriche.
Mitte der 50er-Jahre löste der VW Käfer das Motorrad als Einsatzfahrzeug ab. Bis dahin hatte man rund 5.000 "Grüne Elefanten" verkauft.
Heute gibt es schätzungsweise nur noch 250 Exemplare des "Grünen Elefanten".
Wir vom Deutschen Zollmuseum freuen uns, dass es nach fünfjähriger intensiver Suche und sechsmonatiger Restaurierung gelungen ist, das legendäre Motorradgespann der deutschen Nachkriegsgeschichte für unsere Ausstellung zu bekommen.
Die Restaurierung der Maschine war sehr zeit- und kostenintensiv und nur mit Unterstützung des Fördervereins des Deutschen Zollmuseums, des KS-Motorradclubs in Köln sowie vieler freiwilliger Helfer möglich.
Unter der Federführung von Horst Nordmann von der ehemaligen Oberfinanzdirektion in Köln wurde aus einem ramponierten Motorrad nach Neuaufbau, Lackierung in "behördentannengrün" und Anfertigung der speziellen Zollausstattung ein geschichtsträchtiges Exponat, dass sowohl ältere Kollegen vom Zoll als auch Motorradliebhaber begeistern wird.