Zweispitz des Friedrich von Motz
Im Juni 2000 war das Deutsche Zollmuseum in der glücklichen Lage, mit Unterstützung des Förderkreises Deutsches Zollmuseum dieses besondere Exponat zu erwerben.
Ein Zweispitz ist eine Kopfbedeckung, die im 18. und 19. Jahrhundert zur Uniform getragen wurde. Die im Deutschen Zollmuseum ausgestellte besteht aus schwarzem Haarfilz und ist mit der Landeskokarde, einer vergoldeten Agraffe und einem Wappenknopf mit der Umschrift "Staats-Minister" verziert.
Am Innenfutter befindet sich das Namensetikett "von Motz".
Seine Restauration schien nötig, da er sich in einem stark gebrauchten Zustand befand. Ein Restaurator, der dem Museum zur Seite stand, half die nötigen Maßnahmen zu treffen. Er empfahl, den Hut lediglich zu reinigen, da der Erhaltungszustand sein Alter dokumentiert.
Der Tipp des Fachmanns: mit einer weichen Bürste, die man vorher in kalten Kaffee getaucht hat, abbürsten. Das erzielte Ergebnis ließ sich sehen; der Zweispitz erstrahlte wieder in altem Glanz.
Dass er einiges erlebt hatte, wurde festgestellt, als die Falten vorsichtig mit Druckluft ausgepustet wurden und dabei altes Konfetti zum Vorschein kam. Dies lässt darauf schließen, dass das ehrwürdige Stück zeitweise als Karnevalskostümierung herhalten musste!
Friedrich Christian Adolf Motz wurde als Sohn einer bürgerlichen Familie im Jahr 1775 in Kassel geboren und trat im Alter von zwanzig Jahren in den preußischen Staatsdienst ein. Als späterer preußischer Finanzminister war er maßgeblich an dem Entstehen des Deutschen Zollvereins von 1834 beteiligt.
Als bedeutendes Ergebnis seines Wirkens gilt, dass es ihm gelang, das preußische Finanzwesen zu vereinfachen und dabei die Staatsfinanzen zu konsolidieren. Darüber hinaus wurde sogar ein Haushaltsüberschuss erwirtschaftet.
Friedrich von Motz verstarb Ende Juni 1830.