Welthandel
Globalisiertes Europa
Der Handel nimmt weltweit immer mehr zu. Dabei hängen Export und Import eng zusammen. Der Begriff Welthandel umfasst alle internationalen Handelsbeziehungen. Seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet er hohe Wachstumsraten: Das Welthandelsvolumen hat sich seit 1950 mehr als verhundertfacht. Allein die Weltexporte stiegen von 62 Milliarden US-Dollar im Jahr 1950 auf 10.485 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005. Den weltweit größten Anteil daran hat die Europäische Union (EU).
Um den Handel zu erleichtern, schuf die Europäische Gemeinschaft mit der Zollunion 1968 einen einheitlichen Handelsraum, in dem die Waren frei verkehren. Innerhalb der EU werden seitdem keine Zölle mehr erhoben und Einfuhren nach einem einheitlichen System besteuert. Die Zolleinnahmen der Mitgliedstaaten bestimmen zehn Prozent des EU-Haushalts, ein Viertel davon kommt aus Deutschland.
Berechnetes Risiko
Die Zöllnerinnen und Zöllner der Europäischen Union fertigen jährlich Warenmengen von mehr als zwei Milliarden Tonnen ab, das sind fast 20 Prozent des gesamten Welthandels. Für die Kontrolle und Abfertigung der Handelsware bei der Einfuhr in die EU oder bei der Ausfuhr haben sie nur wenige Minuten Zeit. Dabei müssen die Zöllner jedoch mit allem rechnen: Schmuggel, Dumping, Produktfälschungen, Schadstoffe, Falschanmeldungen sowie Verstöße gegen die Vorschriften zur Produktsicherheit.
Die Zentrale der Risikoanalyse Zoll sowie die Zollstellen erfassen alle Hinweise und Informationen von Mitgliedstaaten und Behörden in sogenannten Risikoprofilen im elektronischen Verfahren ATLAS, dem Automatisierten Tarif- und Lokalen Zoll-Abwicklungssystem. Die Zöllnerinnen und Zöllner können bei der Abfertigung ständig auf die im diesem System hinterlegten Angaben zugreifen und so auf aktuelle Gefahren schnell reagieren.