Schätzungen gehen davon aus, dass durch Produktfälschungen allein in Deutschland Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet sind. Produktfälscher beuten dabei fremde Ideen aus, ohne selbst in die Entwicklung zu investieren.
Rechtsverletzende Produkte werden überwiegend in Drittländern produziert. Auf unzähligen Internetplattformen werden vielfach nachgeahmte oder gefälschte Produkte zu günstigen Preisen angeboten und direkt aus einem Drittland an den Endverbraucher versandt. Es wird versucht, Fälschungen so über die EU-Außengrenze auf den europäischen Markt zu bringen. Damit wird insbesondere der einheimischen Wirtschaft Schaden zugefügt, Innovationen werden gehemmt, fairer Wettbewerb wird verzerrt und Arbeitsplätze gefährdet.
Für die Verbraucherinnen und Verbraucher können manche der vermeintlich günstigen Produkte sogar gefährlich werden. Gefälschte Arzneimittel oder minderwertige Fahrzeugteile bergen Risiken, die niemand auf den ersten Blick einschätzen kann. Die Einfuhrkontrollen des Zolls sind eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Produktfälscher. 2021 wurden die Zöllnerinnen und Zöllner in knapp 25.000 Fällen fündig und beschlagnahmten gefälschte Waren im Wert von mehr als 315 Millionen Euro.
Statistik
Das Diagramm zeigt, wie sich der Wert der beschlagnahmten Waren in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich erhöht hat.
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Wert beschlagnahmter Waren
Jahr Betrag 2021 315,06 Mio. Euro 2020 238,87 Mio. Euro 2019 224,45 Mio. Euro
Zoll im Einsatz
Die Bildergalerie zeigt besondere Aufgriffe aus dem Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes im Jahr 2021.
Gewerblicher Rechtsschutz
Gefälschte Autoteile: Im Oktober 2021 wurden 105 gefälschte Kühlergrills vom Hamburger Zoll sichergestellt, da die Aufmachung und Verpackung der Waren suspekt erschienen. Eine Nachfrage bei den Markenunternehmen bestätigte die Vermutung, dass es sich um Fälschungen handelte. Die Autoteile wurden vernichtet.
Fette Beute per Post: In vier Paketsendungen aus China entdeckte der Zoll am Flughafen Leipzig 540 gefälschte Luxusuhren eines namhaften Markenunternehmens. Zielort der Sendungen war Großbritannien. Die Originalware hätte einen Wert von 16,2 Millionen Euro.
Begleiterscheinungen: Vor großen Sportveranstaltungen häufen sich in der Regel gefälschte Fanprodukte. Der Kölner Zoll zog vor der Fußballeuropameisterschaft im vergangenen Jahr 11.222 Trikot-Plagiate aus dem Verkehr.
Video
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Knapp 19 Millionen beschlagnahmte Waren im Wert von 315 Millionen Euro.
Durch Fälschungen entstehen nicht nur Unternehmen erhebliche Nachteile.
Schätzungen gehen davon aus, dass durch Produktpiraterie allein in Deutschland Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet sind.
Manche der vermeintlich günstigen Produkte können sogar gefährlich werden.
Unsichere und nicht funktionsfähige Elektronikartikel, gefälschte und billige Kinderbekleidung oder minderwertiges Spielzeug bergen Risiken, die niemand auf den ersten Blick einschätzen kann.
Wir halten gefährliches Spielzeug von Kinderzimmern fern.
Weitere Informationen
Broschüre "Gewerblicher Rechtsschutz - Jahresstatistik 2021"