Täglich sterben weltweit bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Der Raubbau an der Natur, aber auch Profitgier, sind die Hauptgründe für das Artensterben. Der internationale Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen hat sich zum lukrativen Geschäft entwickelt. Mit seinen Kontrollen trägt der Zoll dazu bei, Verstöße gegen den Artenschutz aufzudecken und die Vielfalt der Natur zu bewahren.
Über 1.100 Mal wurden die Zöllnerinnen und Zöllner im Jahr 2021 fündig und beschlagnahmten 138 Kilogramm sowie über 88.000 Tiere und Pflanzen oder daraus hergestellte Objekte.
Insbesondere im Postverkehr stellte der Zoll in den vergangenen Jahren vermehrt geschützte Arten fest: knapp zwei Drittel aller Aufgriffe! Es sind jedoch keineswegs nur skrupellose Sammler, die dem Zoll bei seinen Kontrollen ins Netz gehen. Auch viele Reisende tragen – wissentlich oder unwissentlich – dazu bei, dass der Handel mit geschützten Arten blüht. Nicht selten handelt es sich dabei um Souvenirs, die Touristinnen und Touristen im Gepäck haben.
Statistik
Im Diagramm sind die verschiedenen Transportwege dargestellt, auf denen artengeschützte Gegenstände nach Deutschland kommen.
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Transportwege (Verteilung in Prozent)
Ort der Feststellung Anteil Flughafen 33,0 % Post 62,0 % Autobahn/Landstraße 2,0 % Sonstige 3,0 %
Zoll im Einsatz
Die Bildergalerie liefert einen kleinen Einblick in die Aufgriffe aus dem Bereich Artenschutz im Jahr 2021.
Artenschutz
Riesenmuschel im Gepäck: Im Reisegepäck einer Familie entdeckten Zöllner am Flughafen Berlin zwei Riesenmuschelschalen, ihr Gesamtgewicht lag bei über 30 Kilogramm. Für die artengeschützten Urlaubsandenken konnte die Familie keine Papiere vorlegen.
Invasive Art: Lörracher Zöllner fanden lebende Krabben im Reisegepäck eines 46-Jährigen. Es handelte sich um Wollhandkrabben, eine invasive Art, die das hiesige Ökosystem beträchtlich stört und deren Handel, Besitz oder Zucht deshalb verboten ist.
Gepäck mit Biss: In einem nachgesendeten Reisekoffer aus Namibia fand der Hannoveraner Zoll zwei zehn Zentimeter lange Eckzähne eines Bärenpavians. Auch Teile artengeschützter Tiere dürfen ohne Genehmigung nicht eingeführt werden.
Video
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Im Jahr 2021 gab es über 1.100 Aufgriffe im Bereich Artenschutz - hauptsächlich im Postverkehr.
Dabei wurden fast 140 Kilogramm und über 88.000 geschützte Tiere, Pflanzen und daraus hergestellte Erzeugnisse sichergestellt.
Die illegale Ein-, Aus- und Durchfuhr von Tieren und Pflanzen, die dem Artenschutz unterliegen, ist in Deutschland nach wie vor von hoher Relevanz.
Neben geschmuggelten lebenden Reptilien wurden auch viele daraus hergestellte Waren sichergestellt, zum Beispiel Ledererzeugnisse aus Krokodil oder Schlange.
Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen sind rund 5.800 Tiere und über 30.000 Pflanzenarten und die daraus hergestellten Waren geschützt.
Wir kontrollieren, damit geschützte Arten nicht aussterben.