Jahresbilanz 2021 des Hauptzollamts Dresden
Über 2,5 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben erhoben; 1,5 Tonnen Rauschgift und 2,4 Millionen Zigaretten sichergestellt; 31,4 Millionen Euro Schadenssumme durch Finanzkontrolle Schwarzarbeit ermittelt; 12 Millionen abgefertigte Warenpositionen; 2,9 Millionen Euro Barmittel und gleichgestellte Zahlungsmittel festgestellt
Einnahmen
Erhebung von Steuern und Abgaben
Das Hauptzollamt Dresden hat im Jahr 2021 über 2,5 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben erhoben. Davon entfielen knapp 1,7 Milliarden Euro auf zu entrichtende Einfuhrabgaben wie Zölle, Einfuhrumsatzsteuer und pauschalierte Eingangsabgaben.
549 Millionen Euro wurden im Verbrauchsteuerbereich erhoben. Dazu zählen unter anderem die Energiesteuer, Stromsteuer, Tabaksteuer, Alkohol- und Biersteuer. Damit konnten in den zuvor genannten Bereichen deutliche Steigerungen erzielt werden (2020: 481 Millionen).
Der Arbeitsbereich Verwaltung der Kraftfahrzeugsteuer hat für bis zu 2,1 Millionen Fahrzeuge rund 284 Millionen Euro an Steuern festgesetzt (2020: 287 Millionen).
Schutz von Sicherheit und Ordnung
Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität
Durch die Dienststellen des Hauptzollamts Dresden wurden im vergangenen Jahr in über 1.000 Fällen mehr als 1,5 Tonnen Rauschgift sichergestellt.
Besonders bei Kokain mit 95 Kilogramm (2020: 71 Kilogramm), Heroin mit knapp 40 Kilogramm (2020: 27 Kilogramm), Crystal und Amphetamin mit über 100 Kilogramm (2020: 46 Kilogramm) sowie Cannabisprodukten mit 200 Kilogramm (2020: 116 Kilogramm) sind erneut Steigerungen zu erkennen.
Ebenso belegt die Sicherstellung von insgesamt 65 Kilogramm psychoaktiver Substanzen, zu denen seit diesem Jahr auch der Wirkstoff Ketamin gezählt wird, einen deutlichen Anstieg.
Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie
Die meisten Feststellungen im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes stammen aus Kontrollen von Post- und Expresssendungen, resultierend aus der ansteigenden Zahl an Interneteinkäufen.
Fast 700.000 verschiedene Waren, wie zum Beispiel elektronisches Zubehör, Bekleidung, Accessoires und auch Markenuhren, wurden beschlagnahmt.
Vor allem am Zollamt Flughafen Leipzig gelingt es den Zöllnerinnen und Zöllnern dabei regelmäßig, besonders große Mengen an schutzrechtsverletzenden Waren zu beschlagnahmen. So gelang es den Kolleginnen und Kollegen, eine Sendung mit über 500 gefälschten Armbanduhren eines namenhaften Herstellers mit einem Warenwert von 16,2 Millionen Euro zu beschlagnahmen.
Bekämpfung des Zigarettenschmuggels
Bei ihren Kontrollen auf den Straßen, Autobahnen, an den Flughäfen und den Zollämtern stellten die Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Dresden im vergangenen Jahr etwa 2,4 Millionen Zigaretten, mehr als 80 Kilogramm Rauchtabak und über 110 Kilogramm Wasserpfeifentabak sicher.
Bekämpfung der Geldwäsche
Im Bezirk des Hauptzollamts Dresden wurden im Jahr 2021 über 2,9 Millionen Euro Barmittel festgestellt.
Sichergestellt wurden dabei Banknoten verschiedener Währungen und diverse Schecks. Neben den typischen Barmitteln zählen auch Edelmetalle, wie zum Beispiel Gold als gleichgestellte Zahlungsmittel.
Diesbezüglich gelang den Zöllnerinnen und Zöllnern am Zollamt Flughafen Leipzig eine besondere Feststellung. Bei der Kontrolle einer Postsendung fanden sie in einem Bügeleisen versteckt einen in Gips gegossenen Goldklumpen mit einem Gewicht von fast 400 Gramm und einem Wert von rund 18.000 Euro.
Artenschutz
Für das Jahr 2021 verzeichnete das Hauptzollamt Dresden im Bereich Artenschutz erneut einen Anstieg der Gesamtzahl an Aufgriffen. So konnten im vergangenen Jahr in über 200 Fällen etwa 2.000 artengeschützte Tiere und Pflanzen sowie daraus hergestellte Waren sichergestellt werden.
Darunter befanden sich unter anderem Erzeugnisse aus Elfenbein, Reptilienleder und Adlerholz. Selbst ganze Häute von jungen Elefanten wurden geschmuggelt.
Der Adlerholzbaum, auch Agarbaum genannt, liefert ein begehrtes Holz, das unter anderem als Adlerholz, Paradiesholz, Rosenholz oder Aloeholz bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um ein äußerst seltenes und kostbares Räucherholz, das in Südostasien und Nordostindien erhältlich ist und nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt ist.
Finanzkontrolle Schwarzarbeit
Durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Dresden wurde im vergangenen Jahr eine Schadenssumme von über 31 Millionen Euro ermittelt (2020: 33 Millionen Euro). Erneut entstanden die häufigsten Schäden durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben, durch erschlichene Sozialleistungen sowie durch die Nichteinhaltung der Mindestlohnvorschriften.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit prüften die Zöllnerinnen und Zöllner 1.419 Arbeitgeber (2020: 1.321). Knapp 4.200 Strafverfahren und 839 Bußgeldverfahren konnten im Jahr 2021 abgeschlossen werden.
In der Summe wurden über 4.500 Straf- und Bußgeldverfahren neu eingeleitet. Die Gerichte verhängten dabei Freiheitsstrafen von 61 Jahren. Dazu kamen Geldstrafen und Bußgelder in Höhe von mehr als 2 Millionen Euro.
Weitere Aufgaben
Prüfungsdienst und Steueraufsicht
Die Durchführung von Betriebsprüfungen und Überwachungsmaßnahmen in den regional ansässigen Unternehmen ist Hauptaufgabe des Prüfungsdienstes der Zollverwaltung.
Im Rahmen der Prüfungen wurden 2021 circa 2,5 Millionen Euro an Steuern und Abgaben nacherhoben beziehungsweise rückgefordert (2021: circa 1,8 Millionen). Über 1,2 Millionen Euro konnten im Gegenzug zugunsten Steuerpflichtiger wiederum erstattet werden.
Straf- und Bußgeldstelle
In diesem Arbeitsbereich werden Verfahren unter anderem wegen Steuerhinterziehung beziehungsweise Steuerhehlerei, Bannbruchs in den Bereichen Betäubungsmittel, Waffenrecht, Markenrecht und Verstößen im Bereich der Tabaksteuer und der Kraftfahrzeugsteuer bearbeitet.
Die hier tätigen Beschäftigten haben im vergangenen Jahr rund 5.240 Straf- und 90 Bußgeldverfahren eingeleitet (2020: 4.342 und 114). Mehr als 4.200 Verfahren konnten beendet werden.
Die strafrechtlichen Entscheidungen treffen dabei die Staatsanwaltschaften und Gerichte. Diese verhängten im vergangenen Jahr Freiheitsstrafen von insgesamt mehr als 120 Jahren und sprachen Geldstrafen in Höhe von 311.000 Euro aus.
Vollstreckung
Durch die Mitarbeiter der Vollstreckungsstelle des Hauptzollamts Dresden wurden 2021 über 107.000 Vollstreckungsaufträge erledigt und Forderungen in Höhe von rund 28 Millionen Euro beigebracht.
Von dieser Gesamtsumme entfielen über 6 Million Euro auf Forderungen des Bundes, zum Beispiel für Zölle, Verbrauchsteuern und Einfuhrumsatzsteuern.
Im Rahmen von Zoll-Auktionen hat das Hauptzollamt Dresden über 500 Warenpositionen zur Verwertung gebracht. Die erzielten Verkaufserlöse werden dabei zur Tilgung von Gläubigerforderungen genutzt.
Zoll-Auktion
Das Hauptzollamt Dresden als Ausbildungshauptzollamt
Das Hauptzollamt Dresden zählt bundesweit zu einem der größten Ausbildungshauptzollämtern. Hier werden momentan über 150 zukünftige Zöllnerinnen und Zöllner während ihrer Ausbildung im mittleren oder einem Studium im gehobenen Zolldienst betreut.
Mit Ausbildungs- und Studienbeginn zum 1. August 2022 können am Hauptzollamt Dresden erneut fast 100 junge Anwärterinnen und Anwärter vereidigt werden.
Weitere Informationen zur Ausbildung und zum Studium finden Sie in der Rubrik "Karriere" sowie auf der Spezialseite "Zoll-Karriere".
Rubrik "Karriere"
Spezialseite "Zoll-Karriere"
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Zöllner bei der Sicherstellung von Waren