Professionelles Schmuggelversteck durch Zollhündin Vali enttarnt
Sicherstellung von 110 Kilogramm Marihuana führt zur Zerschlagung eines Dealerrings mit mehreren Festnahmen
Am Sonntag, dem 7. Februar 2021, kontrollierten die Beamten der Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Karlsruhe und der Bundespolizei Offenburg im Rahmen einer gemeinsamen Kontrollaktion in den frühen Morgenstunden einen Kleintransporter mit deutscher Zulassung am Grenzübergang Iffezheim.
Der allein reisende Fahrer gab zunächst an, keine verbotenen Gegenstände, wie Betäubungsmittel und Waffen, mitzuführen. Bei der anschließenden Kontrolle setzten die erfahrenen Zöllner die Rauschgiftspürhündin Vali am Fahrzeug ein. Die deutsche Schäferhündin zeigte sich sehr interessiert an der Verkleidung der Rücksitzbank.
Mittels eines Hohlraumsichtgeräts überprüften die Beamten die Hohlräume hinter der Trennwand des Kastenwagens. Dadurch konnte ein mit augenscheinlich Marihuana befüllter Hohlraum festgestellt werden. Nach Demontage der Verkleidung kam ein professionelles Versteck mit doppelter Rückwand zum Vorschein. Darin befanden sich 110 folierte Päckchen mit insgesamt 110 Kilogramm Marihuana.
Die Karlsruher Zöllner nahmen den 43-Jährigen vorläufig fest und stellten das Rauschgift sicher. Der Straßenverkaufswert liegt bei circa 400.000 Euro. Die Betäubungsmittel und die festgenommene Person wurden dem Bereitschaftsdienst des Zollfahndungsamts Stuttgart - Dienstsitz Freiburg - übergeben.
Der Beschuldigte gestand, das Fahrzeug von Spanien über Frankreich nach Deutschland gefahren zu haben, um es im Raum Stuttgart an andere Personen zu übergeben. Er kam nach Beantragung eines Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Baden-Baden in Untersuchungshaft.
Schnell stellte sich ein Zusammenhang mit einem bis dahin verdeckt geführten Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart heraus. In Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsamt Stuttgart und dem Landeskriminalamt erfolgten weitere Ermittlungen, die letztendlich Anfang März zur Verhaftung von drei Männern im Alter von 25, 28 und 38 Jahren in Ludwigsburg führten. Den beiden deutschen und dem türkischen Staatsangehörigen, die sich mittlerweile in Untersuchungshaft befinden, wird unter anderem vorgeworfen, in Zusammenarbeit mit weiteren flüchtigen Tatverdächtigen seit geraumer Zeit regelmäßig Transporte mit Marihuana im dreistelligen Kilogrammbereich von Spanien nach Deutschland organisiert zu haben.