Mutmaßliches illegales Firmennetzwerk im Baugewerbe aufgedeckt
Rund zwei Millionen Euro Gesamtschaden
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück und das Hauptzollamt Osnabrück haben in einem umfangreichen Ermittlungsverfahren gegen einen Verantwortlichen einer Firma aus der Baubranche in den Morgenstunden des 1. März 2023 rund 30 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Über 220 Zollbeamte durchsuchten Objekte, wie Geschäftsräume und Wohnungen im Raum Osnabrück, Emden, Sylt, Oststeinbeck und Hamm. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter auch Computer und Mobiltelefone, die durch Spezialkräfte des Zolls für IT-Forensik ausgewertet werden.
Die Maßnahmen richteten sich gegen einen Beschuldigten aus der Baubranche. Ihm wird vorgeworfen, Arbeitsentgelte vorenthalten und veruntreut zu haben. "Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen schätzen wir den entstandenen Gesamtschaden auf rund zwei Millionen Euro", so Christian Heyer, Pressesprecher des Hauptzollamts Osnabrück.
Dem Unternehmer wird vorgeworfen, eine wirtschaftlich nicht aktive Firma als Servicegesellschaft genutzt zu haben, um damit als Scheinrechnungsverwender die Schwarzlohnzahlungen an Arbeitnehmer zu kaschieren und tatsächliche Beschäftigungsverhältnisse zu verschleiern.
Infolge der strafprozessualen Maßnahmen wurden durch spezielle Vermögensabschöpfer des Zolls erhebliche Vermögenswerte zur Schadenswiedergutmachung der geschädigten Sozialkassen gesichert.
Die Ermittlungen werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Osnabrück von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Osnabrück weitergeführt.