Zoll zerschmettert Schwarzarbeitergeflecht
Zehn Festnahmen in Hessen
Ermittlerinnen und Ermittler der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Hauptzollämter Gießen und Darmstadt ist am 21. Februar 2024 unter der Verantwortlichkeit der Staatsanwaltschaft Darmstadt erneut ein erfolgreicher Schlag gegen ein Schwarzarbeitergeflecht auf dem Bau gelungen.
Zwei zusammenhängende Ermittlungskomplexe führten in den frühen Morgenstunden zu zehn Verhaftungen. Drei Serben, eine Serbin, drei Kroaten, ein Bosnier, ein Deutscher und ein Montenegriner im Alter von 28 bis 57 Jahren wurden im Rhein-Main-Gebiet festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Einer von ihnen verbüßte bereits eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten wegen der gleichen Straftaten.
Mehr als 800 Einsatzkräfte durchsuchten zeitgleich 90 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachen und Nordrhein-Westfahlen.
An der Zollrazzia waren darüber hinaus Kräfte der Steuerfahndung, der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft Darmstadt beteiligt.
Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang 34 Beschuldigte.
"Dem heutigen Zugriff gingen umfassende verdeckte Ermittlungen der zum Teil komplexen miteinander verflochtenen Unternehmensstrukturen voraus", so Michael Bender, Pressesprecher des Hauptzollamts Gießen.
Es kristallisierte sich schnell heraus, dass die Tätergruppen in dem Kettenbetrugsgeflecht (aus mehreren Firmen) miteinander verstrickt waren.
Bei einem Kettenbetrug werden mit vorgetäuschten Zahlungen von Scheinrechnungen über nicht erbrachte Bauleistungen Schwarzgelder generiert, um damit Schwarzarbeiter zu bezahlen und Gewinne zu erwirtschaften.
Dabei gingen die Täter äußerst konspirativ vor, um die kriminellen Taten zu verdecken.
Der Bande wird gewerbsmäßiger Betrug sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe vorgeworfen. "Wir gehen derzeit von einem Schaden von 10,4 Millionen Euro aus", so Bender weiter.
Umfangreiche Beweismittel, darunter auch Computer und Mobiltelefone, wurden durch die Ermittlerinnen und Ermittler bei den Dursuchungen sichergestellt.
Zur Sicherung von Vermögen wurden Arreste in Höhe von über neun Millionen Euro vollstreckt. Dazu pfändete der Zoll Konten und offene Forderungen und setzte mehrere Bargeldspürhunde ein. Es wurden auch mehrere Bankschließfächer der Beschuldigten durchsucht in denen sich mehr als 1,5 Millionen Euro befanden.
Darüber hinaus wurden noch 75.000 Euro Bargeld, mehrere Waffen sowie etwas Munition durch die Einsatzkräfte sichergestellt und vier Fahrzeuge im Wert von rund 160.000 Euro gepfändet (ein Mercedes GLE, ein Porsche Panamera, ein Porsche Macan und eine Harley-Davidson).
Die Maßnahmen dauern noch an.
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Einsatzbesprechung von Kräften der Finanzkontrolle Schwarzarbeit