Welpenschmuggler vom Zoll gestoppt
Darmstadt, 10. Februar 2022
Tierseuchenrechtliche Bestimmungen missachtet
Am vergangenen Wochenende stellte eine Streife der Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Darmstadt gleich zwei Mal den Schmuggel von Hundewelpen aus Südosteuropa fest.
In der Nacht von Freitag auf Samstag bemerkten die Zöllner auf dem Rasthof Medenbach-Ost an der Autobahn 3 bei Wiesbaden einen in Bulgarien zugelassenen Kleinbus, dessen Insassen sich mit der Fahrerin eines in Rheinland-Pfalz zugelassenen Pkws trafen. Die Beamten entschlossen sich, beide Fahrzeuge zu kontrollieren.
Als sie näher an den Pkw herantraten, hörten sie Hundegebell und sahen eine Tiertragetasche auf der Rückbank stehen. Gefragt, ob sie diesen Hund, einen Toy-Pudel, gerade aus dem bulgarischen Kleinbus übernommen habe, leugnete die Fahrerin des Pkws das. Sie behauptete, dass sie den Welpen gerade in Mainz gekauft habe. Einen Kaufvertrag hatte sie allerdings auch nicht.
Währenddessen hatte die Streife des Zolls Unterstützung durch Beamte der Autobahnpolizei Wiesbaden erhalten. Nun änderte die Frau ihre Aussage: Sie gab zu, dass sie den Hund gerade aus Bulgarien bekommen habe, und legte einen europäischen Heimtierausweis vor, der allerdings, wie sich später herausstellte, nicht zu dem Hund passte. Sie hätte sich den Welpen für ihre Familie gewünscht und der Fahrer des Transporters, angeblich ihr Onkel, habe den Hund ihr deshalb mitgebracht.
Die Beamten der Autobahnpolizei stellten den jungen Hund in Rücksprache mit der zuständigen Amtsveterinärin sicher. Sowohl die Abnehmerin als auch den Fahrer des Kleintransporters erwarten Verfahren wegen des Verstoßes gegen tierseuchenrechtliche Bestimmungen.
Am darauffolgenden Sonntag fand dieselbe Streife des Hauptzollamts Darmstadt wiederum einen jungen Hund, als sie einen Transporter aus Bulgarien kontrollierte. Das Fahrzeug war auf dem Rasthof Weiskirchen an der Autobahn 3 bei Hanau gestoppt worden.
Im Laderaum fanden die Kontrollkräfte einen mit Klebeband verschlossenen Karton, der lediglich ein kleines Luftloch aufwies. Der Fahrer sagte, dass er den Terrierwelpen in Bulgarien gekauft habe, um ihn seiner in Belgien lebenden Familie mitzubringen. Auch in diesem Fall waren Tierseuchen- und Tierschutzbestimmungen missachtet worden, weshalb der Welpe von der Amtsveterinärin sichergestellt wurde.
Beide aufgefundenen Hundewelpen befinden sich jetzt in der Obhut von Tierheimen.