Zigarettenschmuggler schaffen sich zweites Standbein durch Kokainhandel
Hannover, 15. Dezember 2021
960.000 Zigaretten und 27 Kilogramm Kokain sichergestellt
In einem beim Zollfahndungsamt Hannover - Dienstsitz Bielefeld - unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Bielefeld - Schwerpunktabteilung zur Bearbeitung besonders umfangreicher Wirtschaftsstrafsachen - geführten Ermittlungsverfahren wurden am 19. November dieses Jahres 960.000 Zigaretten, entsprechend einem Steuerschaden von circa 153.000 Euro, sichergestellt und ein Haftbefehl vollstreckt.
Die unversteuerten Tabakwaren wurden in Lemgo-Lieme in einem Kleintransporter festgestellt. Ein 38-jähriger Beschuldigter, der zuvor in Kirchlengern gemeldet war, wurde festgenommen und befindet sich seitdem aufgrund eines vom Amtsgericht Bielefeld ausgestellten Haftbefehls in Untersuchungshaft.
Er gehört zu einer Gruppierung, deren Mitglieder im Raum Ostwestfalen ansässig waren, gegen die seit August 2020 wegen Verdachts der gewerbsmäßigen Steuerhehlerei und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Handel unversteuerter Zigaretten ermittelt wird.
Die hiesigen Ermittlungen belegen zudem, dass einige Beschuldigte dieses Verfahrens Kokain und andere Betäubungsmittel aus dem Raum Rotterdam zum gewinnbringenden Weitervertrieb bezogen.
Bereits am 12. Oktober 2021 konnten im selben Ermittlungsverfahren auch wegen Verdachts eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vier weitere Durchsuchungsbeschlüsse und zwei Haftbefehle gegen aus dem Baltikum stammende Beschuldigte, die sich überwiegend in Hüllhorst aufhielten, vollstreckt werden.
Bei der Durchsuchung einer Halle in Detmold, die durch die Täter für die Lagerung und den Weitertransport unversteuerter Zigaretten und Betäubungsmittel genutzt wurde, konnten durch Beamtinnen und Beamte des Zollfahndungsamts Hannover mit Unterstützung durch Kräfte der Polizei Bielefeld und deren Spezialeinsatzkommando 27 Kilogramm Kokain beschlagnahmt werden.
"Das kriminaltechnische Gutachten ergab, dass es sich bei den 27 Kokainblöcken um nahezu reines Kokainhydrochlorid mit einem Reinheitsgehalt von etwa 95 Prozent handelt", so Oberstaatsanwalt Rübsam, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld.
Darüber hinaus wurde weiteres umfangreiches Beweismaterial gefunden und unter anderem drei Kraftfahrzeuge, zwei Fahrzeuganhänger und ein Hubwagen zur Vermögensabschöpfung sichergestellt.
Der Schwarzmarktwert des sichergestellten Kokains liegt bei rund einer Million Euro, der Straßenverkaufswert hätte wohl mehr als acht Millionen Euro betragen.
Bislang kann der Gruppierung der Handel mit mehr als 13 Millionen unversteuerten Zigaretten vorgeworfen werden, was einem Steuerschaden von rund 2,1 Millionen Euro entspricht.
Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Staatsanwaltschaft Bielefeld
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