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Großer Schlag gegen international organisierten illegalen Zigarettenhandel

Vier Haftbefehle vollstreckt; circa 270.000 Euro Bargeld und 370.000 Zigaretten sichergestellt

Sichergestellte Zigarettenstangen

Bereits am 1. und 2. September 2022 durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück (Abteilung für Organisierte Kriminalität) über 200 Einsatzkräfte des Zollfahndungsamts Essen - unterstützt durch die Zollfahndungsämter Frankfurt am Main, Hannover, Stuttgart, die Hauptzollämter Bielefeld, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Frankfurt (Oder), Köln, Krefeld, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Potsdam, die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt, die Polizei Osnabrück und das Technische Hilfswerk - bundesweit 46 Wohn- und Geschäftsräume.

Gegen drei Hauptverdächtige wurden Haftbefehle vollstreckt, insgesamt rund 270.000 Euro Bargeld, etwa 370.000 unversteuerte Zigaretten und circa 400 Kilogramm Wasserpfeifentabak sowie eine Destillieranlage und 100 Flaschen Alkohol sichergestellt.

Das Zollfahndungsamt Essen - Dienstsitz Münster - führt seit Oktober 2019 unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Osnabrück Ermittlungen gegen in Deutschland und europaweit ansässige und agierende Täter, unter anderem wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Schmuggels unverzollter und unversteuerter Zigaretten, der Steuerhinterziehung im großen Ausmaß, der Beihilfe hierzu durch den Betrieb illegaler Herstellungsanlagen für unversteuerte Zigaretten sowie der Beihilfe zur gewerbsmäßigen Steuerhehlerei durch den gewinnbringenden Absatz unverzollter und unversteuerter Zigaretten auf den europäischen Schwarzmärkten.

Illegal hergestellte Zigaretten in Tarnladung aus Holz und Gummimatten

Die umfangreichen Ermittlungen des Zollfahndungsamts Essen - Dienstsitz Münster - gegen einen 46-Jährigen aus dem Landkreis Osnabrück bestätigten den Verdacht, dass dieser europaweit am Aufbau und Betrieb von illegalen Zigarettenherstellungsanlagen beteiligt war. Er arbeitete hierbei partnerschaftlich mit einem ebenfalls 46-jährigen ukrainischen Verdächtigen aus dem Landkreis Osnabrück sowie in wechselnder Konstellation mit weiteren osteuropäischen Mittätern zusammen. Die Tatverdächtigen stellten für illegale Zigarettenherstellungsanlagen anderer Tätergruppierungen in verschiedenen europäischen Ländern Tabak, Vormaterialien, Maschinen und Arbeiter bereit.

Im Rahmen europäischer Zusammenarbeit konnten illegale Herstellungsbetriebe in Rumänien und der Slowakei lokalisiert und sichergestellt werden.

Mit einem weiteren 52-jährigem deutschen Hauptverdächtigen aus Osnabrück wurden illegal hergestellte Zigaretten in Tarnladungen aus Holz und Gummimatten aus der Ukraine und Weißrussland eingeschmuggelt und auf dem deutschen Schwarzmarkt abgesetzt oder nach Großbritannien weitergeleitet.

Bei den europaweiten Ermittlungen wurde das Zollfahndungsamt Essen durch Europol unterstützt.

Am 1. September 2022 wurden die beiden Haupttäter aus dem Landkreis Osnabrück bei ihrer Wiedereinreise aus Polen bei Berlin durch eingesetzte Kräfte der Hauptzollämter Frankfurt (Oder) und Potsdam festgenommen. 78.000 Euro, die im Fahrzeug versteckt waren, sowie weitere elektronische Beweismittel wurden gefunden und sichergestellt.

Bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen wurden zahlreiche schriftliche und elektronische Beweismittel sowie Bargeld in Höhe von 24.000 Euro sichergestellt. Zeitgleich wurde ein 46-jähriger belarussischer Neusser an seinem Wohnort mit Haftbefehl festgenommen, welcher im Rahmen der Ermittlungen als Verteiler unversteuerter Zigaretten identifiziert wurde. Bei den folgenden Durchsuchungen in Neuss und Düsseldorf wurden fast 400 Kilogramm unversteuerter Wasserpfeifentabak, Bargeld und Zigaretten sowie schriftliche und elektronische Beweismittel sichergestellt.

Im Landkreis Emsland, in Pforzheim, in Kerpen, im Landkreis Böblingen und in Osnabrück wurden bei weiteren fünf Beschuldigten Bargeldbeträge zwischen 800 und 110.000 Euro und weitere Beweismittel sichergestellt.

Unversteuerte Zigaretten wurden in zwölf Objekten in Osnabrück, Cloppenburg, Düsseldorf, Kerpen, Frechen und in den Landkreisen Osnabrück, Cloppenburg, Emsland, Böblingen sowie im Rheingau-Taunus-Kreis sichergestellt.

Im Landkreis Cloppenburg wurden bei einem Beschuldigten unter anderem eine komplette Destillieranlage und 100 Flaschen unversteuerter Alkohol sichergestellt.

Am 7. September 2022 konnte der 52-jährige Deutsche in Osnabrück angetroffen und der gegen ihn bestehende Haftbefehl vollstreckt werden.

Der geschätzte Gesamtsteuerschaden an in- und ausländischen Steuern liegt im Ermittlungskomplex bei circa elf Millionen Euro.

Die vollstreckten Haftbefehle wurden mittlerweile gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück dauern an. Aus ermittlungstaktischen Gründen erfolgte die Veröffentlichung erst zu diesem Zeitpunkt.

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