Fundstück des Monats September 2022
Eine aufwendig gefertigte Gobelinstickerei, die diverse Szenerien des Hamburger Hafens um 1497 beschreibt, bereichert auch die Sammlung des Deutschen Zollmuseums.
Allein die spannende Hintergrundgeschichte zur Entstehung dieses Werkes macht neugierig: Im Jahre 1966 berichtete das Hamburger Abendblatt über eine Bilderhandschrift des "Hamburgischen Stadtrechts" von 1497, welches seit nunmehr annähernd 200 Jahren als eines der wertvollsten Dokumente Hamburgischer Rechtsgeschichte im Staatsarchiv der Hansestadt Hamburg aufbewahrt wird.
Ein besonderes Augenmerk fiel hierbei auf eine Miniatur des Rechtsbuchs von 1497 mit dem Titel "Van Shiprechte - Vom Schiffsrecht". Das erwähnte Gesetz legte zu dieser Zeit Regeln zum Verhalten der Schiffsmannschaften im Hafen, Flaggenführung, Frachttarife, Rechte und Pflichten des Kapitäns fest, die auf den Schiffen als auch im Hafen galten.
Inspiriert durch diesen Zeitungsartikel schuf die Ehefrau eines ehemaligen Zollbeamten dann ihr ganz besonderes Werk mit der beeindruckenden Größe von 143,5 x 104 Zentimetern. Sie benötigte für die Herstellung dieser tollen Handarbeit drei Jahre. Die wunderschönen Farben und die detailgetreue Nachbildung der einzelnen Aktionen lassen staunen. Zu sehen sind unter anderem die Verladearbeit, eine Zollabfertigung, die Kommunikation unter den Kaufleuten und Schiffern, ein burgenartiges Gebäude und auch diverse Hansekoggen.
Das Deutsche Zollmuseum findet: Eine echte Meisterleistung und Würdigung zugleich!